Implantatwechsel – Wechsel von Brustimplantaten

Zwar geben renommierte Implantathersteller mittlerweile eine lebenslange Garantie auf ihre Silikonimplantate, dennoch reagiert jeder Körper anders auf das Implantat. So kann es im Laufe der Zeit sein, dass sich eine Gewebekapsel um das Implantat legt, welches sich zusammenzieht und Schmerzen verursacht (sogenannte Kapselfibrose). Aber auch der Wunsch nach einer anderen Implantatgröße oder -form kann ein Grund für einen Wechsel sein. Generell raten wir, die eingesetzten Implantate spätestens nach 10 Jahren überprüfen zu lassen. Dann können wir gemeinsam entscheiden, ob ein Wechsel sinnvoll ist.

Manche Patientinnen fühlen sich auch nicht mehr wohl mit Silikon im Körper, wünschen aber dennoch eine vollere Brust. Hier kann auch die Brustvergrößerung mit Eigenfett eine sinvolle Alternative darstellen.

Wie läuft eine Brustimplantatwechsel ab?

Die Operation erfolgt in Vollnarkose und dauert je nach Technik und Befund ca. 2 Stunden. Dabei erfolgt der Zugang über die ursprüngliche Schnittführung, um zusätzliche Narben zu vermeiden. Falls sich eine sogenannte Kapselfibrose gebildet hat, werden die entstandene Gewebekapsel und das Narbengewebe zusätzlich entfernt. Sind die alten Implantate entfernt, können die neuen Implantate eingesetzt werden.

Je nach Implantatgröße und Zustand des Gewebes kann eine zusätzliche Straffung der Brust notwendig sein. Dies besprechen wir aber vorab mit Ihnen in einem ausführlichen Beratungsgespräch.

Was ist nach einem Implantatwechsel zu beachten?

Die in der Operation eingelegten Wunddrainagen können meist nach 1-2 Tagen und das Fadenmaterial nach 2 Wochen entfernt werden.

Zur Unterstützung während der Heilungsphase empfehlen wir das Tragen eines Kompressions-BHs für die Dauer von 6 Wochen Tag und Nacht. Auch ein spezieller Brustgurt sollte die ersten zwei Wochen nach der OP getraen werden. Ebenso sollten Sie während der ersten zwei Wochen nicht auf dem Bauch schlafen.

Im Allgemeinen sind Sie bereits nach wenigen Tagen wieder weitgehend beschwerdefrei und je nach Tätigkeit nach 1-2 Wochen arbeitsfähig. Bei komplikationslosem Verlauf sollten sie sportliches Training, das Heben von Lasten und Über-Kopf-Arbeiten erst nach ca. 6 Wochen wieder aufnehmen.

Das endgültige Resultat stellt sich meist nach 3-6 Monaten ein. Um die Abheilung der entstandenen Narben zu unterstützen, können sie diese mit einer feuchtigkeitsspendenden Creme pflegen. Schützen Sie sie zudem vor direkter Sonneneinstrahlung, um eine Hyperpigmentierung zu vermeiden.

Fragen und Antworten zum Implantatwechsel

Die Schmerzen können je nach der individuellen Schmerzempfindlichkeit und der Art der verwendeten Technik variieren, sind aber in der Regel sehr gut zu ertragen und klingen in den ersten Tagen nach der Operation schnell ab. Um die Beschwerden zu lindern, erhalten Sie von uns Schmerzmittel und Medikamente für zuhause, um es Ihnen so angenehm wie möglich zu machen, das Infektionsrisiko zu minimieren und eine schnelle Heilung zu fördern. Die Schmerzen nehmen normalerweise nach einer Woche ab, aber es kann mehrere Wochen oder Monate dauern, bis die Schwellungen und Blutergüsse vollständig verschwinden. Die Narben verblassen mit der Zeit, bleiben aber dauerhaft sichtbar.

Auch wenn ein Brustimplantatwechsel qualifiziert und häufig durchgeführt wird, können neben allgemeinen Komplikationen doch auch spezielle Folgen auftreten, über die Sie im Vorfeld informiert sein sollten.

Auch nach einem Wechsel kann eine sogenannte Kapselfibrose oder Kapselkontraktur auftreten (siehe auch Brustvergrößerung). In diesen Fällen sollte das Brustimplantat samt Kapsel entfernt werden. Es kann dann ein neues Implantat eingelegt werden (Implantatwechsel) oder auf eine alternative Methode des Brustaufbaus (z.B. mit Eigenfett) zurückgegriffen werden. Durch eine leicht raue Oberfläche des Implantates, Einlagerung des Implantates unter dem Muskel und weitgehende Schonung des Gewebes bei der Operation, kann das Risiko für die Entstehung einer Kapselfibrose minimiert werden.

Ein anderer wichtiger Aspekt ist die Möglichkeit von Verschiebungen des Brustimplantates (Implantatdislokationen). Das konsequente Tragen des angepassten BHs mit Brustgurt im Anschluss an die Operation trägt dazu bei, das Risiko hierfür herabzusetzen.

Auch bei den neu eingebrachten Implantaten empfehlen wird, die Implantate spätestens nach zehn Jahren von uns überprüfen zu lassen, um dann gemeinsam zu entscheiden, ob ein erneuter Implantatwechsel Sinn macht.

Außerdem können sich die Brüste im Laufe der Zeit aufgrund von Alterung, Schwangerschaft, Stillen, Hormonschwankungen oder Gewichtsveränderungen trotz Operation weiterhin verändern, was zu einem Absacken des Brustgewebes und somit auch der Implantate führen kann.

In der Regel handelt es sich um eine Selbstzahlerleistung, daher werden die Kosten im Prinzip nie von einer Krankenkasse übernommen.

Die Kosten sind abhängig vom lokalen Befund und dem Ausmaß der OP. Die Berechnung erfolgt auf Basis der GoÄ  (Gebührenordnung für Ärzte). Daher können wir Ihnen einen verbindlichen Kostenvoranschlag erst im Rahmen eines persönlichen Gesprächs geben.

In einem persönlichen und individuellen Beratungsgespräch analysieren wir gern Ihre Wünsche und Erwartungen bezüglich Ihres Implantatswechsels und erörtern dabei ausführlich die realistisch zu erwartenden Ergebnisse, denkbare Risiken sowie eventuell mögliche Komplikationen, um ein für Sie stimmiges Behandlungskonzept zu entwerfen. Ebenso besprechen wir mit Ihnen, ob in Ihrem individuellen Fall ein Lipofilling eine Alternative darstellen könnte.