Brustrekonstruktion / Brustwiederaufbau
Eine Brustkrebsdiagnose oder auch Brustkrebsfrüherkennungen sind häufig der Grund dafür, warum es notwendig wird, Teile der Brust, die ganze Brust oder sogar beide Brüste zu entfernen. Auch Unfälle können dafür sorgen, dass Brustgewebe irreversibel entfernt werden muss. Viele Betroffene Frauen möchten im Anschluss an ihre schwere Krankheit, dennoch das Gefühl der Weiblichkeit wiederherstellen und wünschen sich einen Brustaufbau. Hier kommt die rekonstruktive Brustchirurgie zum Einsatz, die als Ziel die Wiederherstellung von Form, Größe und Symmetrie zur Wiedererlangung des ästhetischen Wohlbefindens hat.
Welche Techniken kommen bei der Brustrekonstruktion zum Einsatz?
Die Rekonstruktion der Brust ist ein sehr individueller und befundabhängiger chirurgischer Eingriff. Hierbei können lokale Lappenplastiken, ein Wiederaufbau mit Expander und anschließend mit Implantat, ebenso wie ein Wiederaufbau mit Eigenfett zum Einsatz kommen. Häufig oder auch für sich alleine kann auch eine Mamillen-Rekonstruktion (Wiederherstellung des Brustwarzenkomplexes, Nippel-Areola-Komplex) notwendig sein. Hier bieten wir verschiedene Techniken an, die eine äußerst naturgetreue Nachbildung erlauben.
Kurzübersicht:
Behandlungsdauer:
1-2 Stunden
Narkose:
Vollnarkose
Nachbehandlung:
Tragen eines speziellen BH’s und eines Brustgurtes
Belastungseinschränkungen:
1-2 Wochen; bis zu 6 Wochen keine schweren Arbeiten und sportlichen Aktivitäten
Assoziierte Begriffe:
Mammaaugmentation, Brust-OP mit Silikonimplantaten, Brustvergrößerung
Wie wird eine Brustrekonstruktion durchgeführt?
Wie eine Brustrekonstruktion durchgeführt wird, hängt sehr stark von der gewählten Technik ab. Dennoch erfolgen alle Operationen in diesem Bereich ambulant und in Vollnarkose. Je nach Technik und Befund dauert der Eingriff ca. 1 -2 Stunden. Wenn ein Expander eingesetzt werden muss, um das Burstgewebe vor Einsatz eines Implantates vorzudehnen, dann sind zwei Operationen im Abstand von mehreren Monaten notwendig.
Was ist nach der Brustrekonstruktion zu beachten?
Sollten bei der Operation Wunddrainagen eingelegt worden sein, so können diese meist nach 1-2 Tagen entfernt werden. Fadenmaterial wird nach 2 Wochen entfernt.
Zur Unterstützung der Brustform während der Heilungsphase empfehlen wir das Tragen eines Kompressions-BH für die Dauer von 6 Wochen Tag und Nacht. Zusätzlich kann das Tragen eines Brustgurtes für die Dauer von mindestens 14 Tagen erforderlich sein, um ein Verrutschen oder Verdrehen der Implantate zu verhindern. Ebenso sollten Sie während der ersten zwei Wochen nicht auf dem Bauch schlafen.
Im Allgemeinen sind Sie bereits nach wenigen Tagen wieder weitgehend beschwerdefrei und je nach Tätigkeit nach 1-2 Wochen arbeitsfähig. Bei komplikationslosem Verlauf sollten sie sportliches Training, das Heben von Lasten und Über-Kopf-Arbeiten erst nach ca. 6 Wochen wieder aufnehmen.
Das endgültige Resultat stellt sich meist nach 3-6 Monaten ein.
Um die Abheilung der entstandenen Narben zu unterstützen, können sie diese mit einer feuchtigkeitsspendenden Creme pflegen. Schützen Sie sie zudem vor direkter Sonneneinstrahlung, um eine Hyperpigmentierung zu vermeiden.
Häufige Fragen und Antworten zur Brustrekonstruktion
Eine Brustrekonstruktion ist ein chirurgischer Eingriff, der in der Regel eine dauerhafte Veränderung der Brustgröße und -form bewirkt.
Bei Implantateinlage: Zwar haben die von uns verwendeten Implantate eine lebenslange Garantie, das bedeutet aber nicht, dass diese zwangsweise ein Leben lang in Ihrem Körper verbleiben können. Wir empfehlen daher, die Implantate spätestens nach zehn Jahren von uns überprüfen zu lassen, um dann gemeinsam zu entscheiden, ob ein Implantatwechsel Sinn macht.
Bei Eigenfett: Ein großer Vorteil von Eigenfett ist, dass es sich zu großen Teilen nicht abbaut und somit dauerhaft im Gewebe verbleibt. Beim Lipofilling der Brust wächst ein kleiner prozentualer Teil des Eigenfetts erfahrungsgemäß nicht ins Gewebe ein und baut sich wieder ab. Daher können ein bis zwei Anschlusssitzungen notwendig werden.
Die Schmerzen können je nach der individuellen Schmerzempfindlichkeit und der Art der verwendeten Technik variieren, sind aber in der Regel sehr gut zu ertragen und klingen in den ersten Tagen nach der Operation schnell ab. Um die Beschwerden zu lindern, erhalten Sie von uns Schmerzmittel und Medikamente für zuhause, um es Ihnen so angenehm wie möglich zu machen, das Infektionsrisiko zu minimieren und eine schnelle Heilung zu fördern. Die Schmerzen nehmen normalerweise nach einer Woche ab, aber es kann mehrere Wochen oder Monate dauern, bis die Schwellungen und Blutergüsse vollständig verschwinden. Die Narben verblassen mit der Zeit, bleiben aber dauerhaft sichtbar.
Brustrekonstruktionen sind immer mit einem operativen Eingriff verbunden und bringen dadurch auch Risiken mit sich. Neben den normalen Operationsrisiken (z.B. Infektion, Nachblutung, Hämatombildung) zählt bei der Verwendung von Implantatenzum einen die sogenannte Kapselfibrose oder Kapselkontraktur dazu. In diesen Fällen sollte das Brustimplantat samt Kapsel entfernt werden. Es kann dann ein neues Implantat eingelegt werden (Implantatwechsel) oder auf eine alternative Methode des Brustaufbaus (z.B. mit Eigenfett) zurückgegriffen werden. Durch eine leicht raue Oberfläche des Implantates, Einlagerung des Implantates unter dem Muskel und weitgehende Schonung des Gewebes bei der Operation, kann das Risiko für die Entstehung einer Kapselfibrose minimiert werden.
Ein anderer wichtiger Aspekt ist die Möglichkeit von Verschiebungen des Brustimplantates (Implantatdislokationen). Das konsequente Tragen des angepassten BHs mit Brustgurt im Anschluss an die Operation trägt dazu bei, das Risiko hierfür herabzusetzen.
Da eine Brustrekonstruktion in den überwiegenden Fällen nach einer ernsthaften medizinische Erkrankung notwendig wird, übernehmen die meisten Krankenkassen nach Vorlage entsprechender Gutachten die Kosten.
Ebenso wie bei vielen anderen plastisch-chirurgischen Operationen hängen die Kosten für eine Burstrekonstruktion sehr stark von Ihrem individuellen Befund ab. Die Berechnung erfolgt auf Basis der GoÄ (Gebührenordnung für Ärzte) und liegen zwischen 5500 und 8000 Euro. Daher können wir Ihnen einen verbindlichen Kostenvoranschlag erst im Rahmen eines persönlichen Gesprächs geben.
Unter bestimmten Voraussetzungen ist es auch möglich, die Brustrekonstruktion über die Krankenkasse abzurechnen.
In einem persönlichen und individuellen Beratungsgespräch analysieren wir gern Ihre Wünsche und Erwartungen und erörtern dabei ausführlich die realistisch zu erwartenden Ergebnisse, denkbare Risiken sowie eventuell mögliche Komplikationen, um ein für Sie stimmiges Behandlungskonzept zu entwerfen.
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