Faltenbehandlung für den Mann
Falten entstehen im Alterungsprozess aufgrund abnehmender Hautelastizität, übermäßiger Muskelanspannung (mimische Falten wie z.B. die „Zornesfalte“- die Falte über der Nase, zwischen den Augenbrauen) durch die Einwirkung von Schwerkraft und Volumenabbau (z.B. die „Nasolabialfalte“ zwischen Mundwinkel und Nase).
Abhängig der Ursache und der Körperregion stehen verschiedene Behandlungsmöglichkeiten zur Verfügung, die, für ein noch besseres Ergebnis, auch kombiniert eingesetzt werden können.
Da es dafür über 150 verschiedene Präparate auf dem Markt gibt, ist es notwendig und äußerst wichtig, dass sich Ihr Arzt kritisch mit diesen Produkten auseinandersetzt, um unerwünschte Wirkungen weitgehend zu vermeiden.
Botulinumtoxin
(Bocouture®, Botox®, Vistabel®, Azzalure®, Dysport®, Xeomin®)
Eine recht bekannte Methode der Faltenbehandlung ist die Unterspritzung mit Botulinum vom Typ A. Dies ist ein Bakterieneiweiß, welches durch Blockade von Nervenimpulsen die zu behandelnden Muskeln entspannt. Hierdurch wird die darüber liegende Haut geglättet.
Es kann zur Prophylaxe und Verminderung der Faltentiefe bei mimisch verursachten Falten dienen, wie horizontalen Stirnfalten (Sorgenfalten), Zornesfalten (Glabellafalten), Lachfalten (Krähenfüße), Nasenfältchen (Bunny lines), Lippenfältchen.
Auch ein hängender Mundwinkel (Marionettenlinien, heute auch Merkelfalten genannt), Zahnfleischlächeln (Gummy smile), ein sog. Pflastersteinkinn, Halsstränge und Zahnknirschen (Bruxismus, Masseterhypertrophie) lassen sich mit Botulinumtoxin erfolgreich behandeln. Durch minimale Dosierungen kann die Position des Nasenstegs, die Augenbrauenposition und die Augenlidspalte (Big eye) verändert werden.
Kurzübersicht:
Behandlungsdauer:
15-45 Minuten
Narkose:
in der Regel keine
Nachbehandlung:
nicht speziell
Belastungseinschränkungen:
keine – 1 Tag
Hyaluronsäure
Natürliche (native) Hyaluronsäure
(z.B. HYAL-System®, Hyal ACP® )
Mit unvernetzten Hylauronsäuren kann eine Biorevitalisierung/ Mesotherapie großer Hautflächen bei beginnender und fortgeschrittener Elastose (feine Knitterfältchen) an Gesicht, Hals, Dekolleté durchgeführt werden.
Durch eine Anregung des Stoffwechsels und gleichmäßige Verteilung in der Haut kann die Elastizität, Spannkraft, Feuchtigkeit und Dicke der Haut positiv beeinflusst werden, was zu einer Hautverjüngung mit einem verbesserten Hautbild führt.
Kurzübersicht:
Behandlungsdauer:
30-60 Minuten
Narkose:
in der Regel nicht erforderlich, abhängig nach Region möglich mit Betäubungscreme
Nachbehandlung:
nicht speziell
Belastungseinschränkungen:
1-2 Tage
Vernetzte Hyaluronsäure / Filler
(z.B. Belotero®, Juvederm®, Restylane®)
Mit Hyaluronsäure (auch kurz Hyaluron genannt) können Falten angehoben oder Lippenkonturen betont werden. Hyaluron ist eine dem natürlichen Bindegewebe verwandte Substanz. Die Präparate werden synthetisch hergestellt und im Laufe der Zeit von Enzymen des Körpers abgebaut.
Eine vorherige Allergietestung ist nicht nötig.
Das Ergebnis der Behandlung (Stirnfalten, Zornesfalten, Augenpartie, Augenbraue, Ohrläppchen, Lippenlinien und Lippenvolumen, Marionetten – und Nasolabialfalten) ist sofort sichtbar.
Kurzübersicht:
Behandlungssdauer:
10-30 Minuten
Narkose:
nicht erforderlich, abhängig nach Region möglich mit Betäubungscreme, Lokaler Betäubung
Nachbehandlung:
nicht speziell
Belastungseinschränkungen:
keine – 1 Tag
Calciumhydroxylapatit (Radiesse®)
Mit Calciumhydroxylapatit, einer synthetisch hergestellten mineralischen Substanz ist es möglich, sehr tiefe Falten- und Volumendefekte auszugleichen und jugendliche Konturen wiederherzustellen. Gleichzeitig erfolgt eine Aktivierung der Kollagensynthese in der Haut, so dass neues kollagenes Bindegewebe gebildet wird. Die mineralischen Bestandteile werden im Verlauf vom Körper verstoffwechselt. Da im menschlichen Körper keine speziellen Enzyme zum Abbau, wie z.B. bei der Hyaluronsäure, vorkommen, hält das Ergebnis etwas länger.
Kurzübersicht:
Behandlungsdauer:
15-60 Minuten
Narkose:
lokale Salbe, Mischen mit Lokalanästhesie
Nachbehandlung:
nicht speziell
Belastungseinschränkungen:
1-2 Tage
Seit über 20 Jahren wird Calciumhydroxylapatit in verschieden Körpergeweben eingesetzt. 2004 erfolgte die offizielle Zulassung in der EU und 2006 in den USA von der FDA (Food and Drug Adminstration). Dort steht es unter den Füllsubstanzen mittlerweile an 2. Stelle.
Calciumhydroxylapatit ist besonders geeignet für den Volumenaufbau (z.B. von Jochbein, Wangen, Kinn, Augenbrauen), die Auffüllung von tiefen Nasolabial- und Marionettenfalten, die Wiederherstellung von Gesichts- und Körperkonturen (Unterkiefer, Kinn, Defekte des Nasenrückens) sowie zur Behandlung des Handrückens.
Mithilfe der sogenannten Vektortechnik ist es möglich, eine umfassende 3-Dimensionale Verjüngung des Gesichtes zu erzielen, was einem Gesichtslifting mit Volumenapplikation entspricht.
Auch große Volumendefekte, z.B. nach massiver Gewichtsreduktion oder bei der HIV- Lipoatrophie, lassen sich auf diese Weise erfolgreich therapieren.
Um eine schmerzarme Behandlung größerer Areale durchführen zu können, besteht die Möglichkeit, vorher eine betäubenden Creme einzureiben oder ein Lokalanästhetikum (Betäubungsmittel) zuzumischen (2009 von der FDA zugelassen).
Eigenfett (Lipofilling)
Eigenfett kann hervorragend eingesetzt werden, um größere Volumenverluste oder Flächenareale mit körpereigenem Material zu unterfüttern.
Die Eigenfett-Unterfütterung ist eine operative Methode, bei der Körperfett aus einer bestimmten Region (Gesäß, Bauch oder den Oberschenkeln ) schonend abgesaugt wird (Fettabsaugung) und an einer anderen Region (z.B. Wangenpartien des Gesichtes, Brust) nach Aufarbeitung mit einem Spezialverfahren wieder eingespritzt wird.
Kurzübersicht:
Behandlungsdauer:
15-90 Minuten (je nach Region)
Narkose:
Narkose oder Dämmerschlaf, kombiniert mit einer örtlichen Betäubung
Nachbehandlung:
Miederwaren an der Entnahmestelle für 6 Wochen
Belastungseinschränkungen:
4 Tage – 4 Wochen (je nach Region)
Stumpfe (atraumatische) Kanüle (Nadeln)
Bisher erfolgte die Unterspritzung ausschließlich mit an der Spitze scharfen Kanülen, um gut in die Gewebeschichten zu gelangen. Seit kurzem existiert eine neue Technik mit dem Einsatz stumpfer Kanülen zur Behandlung. Diese Technik ermöglicht eine spezielle weichteilschonende Applikation in die richtige Gewebeschicht. Besondere Anwendung findet diese fortgeschrittene Technik bei der Volumenauffüllung, beim „flüssigen“ Gesichtslifting mit der Vektortechnik und bei der Lippenmodellierung.
Permanente Filler
So genannte permanente Filler wenden wir in unserer Praxis nicht an. Die möglichen Risiken und Nebenwirkungen sind immens groß. Aus meinen vielfältigen Erfahrungen im Umgang mit solchen Komplikationen kann ich nur jedem Patienten von solchen Behandlungen dringend abraten!