Durch die Kombination verschiedener Verfahren und Substanzen wie einem Volumenfiller, nativer Hyaluronsäure, vernetzter Hyaluronsäure und Botulinumtoxin-A lassen sich Behandlungseffekte erzielen, die der Wirkung eines Facelifts nahe kommen, wie die folgende Kasuistik zeigt.
Die 72jährige Frau wünschte eine Gesichtsverjüngung, wobei sie sich aber keinem Facelift unterziehen wollte. Abb. 1 zeigt den Be - fund vor der Behandlung: Die Fal ten an der Stirn und die Kinnquerfalte sind deutlich ausgebildet. Zusätzlich zeigen sich stark ausgeprägte Naso - labial falten sowie Mento labialfalten und radiäre Lippenfält chen bei Verschmälerung der Oberlippe. Der Volumenverlust als Folge des altersbedingten Abbaus der Fettkörper ist im Bereich der Wangen und in der Jochbeinregion besonders ausgeprägt. Ebenso ist die Kieferkontur beidseits nicht mehr klar definiert.
Aufgrund der aus geprägten Befunde wurde der Patientin eine Kombinationstherapie bestehend aus einem Volumenfiller, einem Hyaluronsäurefiller, nativer Hyaluronsäure und Botulinumtoxin- A empfohlen. Die Behandlung wurde in drei Sitzungen durchgeführt, zusätzlich wurde ein weiterer Kon - troll termin vereinbart. Im ersten Behandlungsschritt wurden die Glabellaregion und die Stirn mit Botulinumtoxin-A (verwendet wurde das Präparat Bocouture®) behandelt (s. großes V auf Abbildung 2, pro Punkt wurden 5 IU verabreicht). Zusätzlich wurden im Brauenbereich lateral beidseitig 1IU injiziert. In derselben Sitzung wurden je 3 IU in die Kinnspitze injiziert. An der Oberlippe wurden auf der Höhe der Lippenrot-/ Lippenweißgrenze beidseits zwei Injektionspunkte mit je ½ IU pro Punkt zur Korrektur des mimi schen Anteils der radiären Lippenfältchen injiziert. Darüber hinaus wurde in der ersten Sitzung die Behandlung mit nativer Hyalu ron säure (Hyal- System®) durchgeführt. Die Wangen - region wurde flächig mit Quaddeln behandelt (Abb mit grösseren Markierungskreisen). Nach einer Woche wurde die Patien tin zum zweiten Mal einbestellt. Sie erhielt eine Wieder holung der Flächenbe - handlung mit Hyal-ACP®. Beim dritten Besuch eine Woche später wurde eine Volumenaugmenta tion mit Calcium hydroxylapatit (Radiesse®) durchgeführt. Hierzu wurden beidseitig 0,4 ml in die Jochbeinregion appliziert, 0,7 ml in die Nasolabial - falten, 0,3 ml in die Marionetten - falten und mit weiteren 0,3 ml wurde die Unter kieferkontur wieder hergestellt. Schließlich wurde in die Kinnquer falte 0,3 ml injiziert.
Zusätzlich wurden in dieser Sitzung die radiären Oberlippen - fältchen insgesamt mit 1,0 ml eines Hyaluronsäurefillers (Belotero® Basic) augmentiert. Die Patientin wird nach vier Wochen zur Kontrolle des Behandlungseffekts sowie nach vier Monaten zu einer ersten Auf - frischungsbehandlung mit nativer Hyaluronsäure wieder einbestellt. Abb. 2 zeigt die behandelten Regionen, Abb. 3 die Patientin nach der Therapie. Ein derart deutlicher Effekt wäre sonst bei dieser Patientin nur durch ein Facelift erreichbar gewesen.
Quelle: ÄsthetikaForum, Februar 2012