Der V-Effekt – Von der Faltenkorrektur zum Volumen
9. Februar 2012„Volume4Volume“ – Journal für Ästhetische Chirurgie
9. Februar 2013Der interessante Fall: Kombinationsbehandlung – Kleine Alternative zum Facelift
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„Der interessante Fall: Kombinationsbehandlung – Kleine Alternative zum Facelift“
„Der interessante Fall“: Kombinationsbehandlung
in ÄsthetikaForum, Februar 2012
Durch die Kombination verschiedener Verfahren und Substanzen wie einem Volumenfiller, nativer Hyaluronsäure, vernetzter Hyaluronsäure und Botulinumtoxin-A lassen sich Behandlungseffekte erzielen, die der Wirkung eines Facelifts nahe kommen, wie die folgende Kasuistik zeigt.
Die 72jährige Frau wünschte eine Gesichtsverjüngung, wobei sie sich aber keinem Facelift unterziehen wollte. Abb. 1 zeigt den Befund vor der Behandlung: Die Falten an der Stirn und die Kinnquerfalte sind deutlich ausgebildet. Zusätzlich zeigen sich stark ausgeprägte Nasolabialfalten sowie Mentolabialfalten und radiäre Lippenfältchen bei Verschmälerung der Oberlippe. Der Volumenverlust als Folge des altersbedingten Abbaus der Fettkörper ist im Bereich der Wangen und in der Jochbeinregion besonders ausgeprägt. Ebenso ist die Kieferkontur beidseits nicht mehr klar definiert.
Aufgrund der aus geprägten Befunde wurde der Patientin eine Kombinationstherapie bestehend aus einem Volumenfiller, einem Hyaluronsäurefiller, nativer Hyaluronsäure und Botulinumtoxin-A empfohlen. Die Behandlung wurde in drei Sitzungen durchgeführt, zusätzlich wurde ein weiterer Kontrolltermin vereinbart. Im ersten Behandlungsschritt wurden die Glabellaregion und die Stirn mit Botulinumtoxin-A (verwendet wurde das Präparat Bocouture®) behandelt (s. großes V auf Abbildung 2, pro Punkt wurden 5 IU verabreicht). Zusätzlich wurden im Brauenbereich lateral beidseitig 1IU injiziert. In derselben Sitzung wurden je 3 IU in die Kinnspitze injiziert. An der Oberlippe wurden auf der Höhe der Lippenrot-/ Lippenweißgrenze beidseits zwei Injektionspunkte mit je ½ IU pro Punkt zur Korrektur des mimischen Anteils der radiären Lippenfältchen injiziert. Darüber hinaus wurde in der ersten Sitzung die Behandlung mit nativer Hyaluronsäure (Hyal-System®) durchgeführt. Die Wangenregion wurde flächig mit Quaddeln behandelt (Abb mit grösseren Markierungskreisen). Nach einer Woche wurde die Patientin zum zweiten Mal einbestellt. Sie erhielt eine Wiederholung der Flächenbehandlung mit Hyal-ACP®. Beim dritten Besuch eine Woche später wurde eine Volumenaugmentation mit Calcium hydroxylapatit (Radiesse®) durchgeführt. Hierzu wurden beidseitig 0,4 ml in die Jochbeinregion appliziert, 0,7 ml in die Nasolabialfalten, 0,3 ml in die Marionettenfalten und mit weiteren 0,3 ml wurde die Unterkieferkontur wieder hergestellt. Schließlich wurde in die Kinnquerfalte 0,3 ml injiziert.
Zusätzlich wurden in dieser Sitzung die radiären Oberlippenfältchen insgesamt mit 1,0 ml eines Hyaluronsäurefillers (Belotero® Basic) augmentiert. Die Patientin wird nach vier Wochen zur Kontrolle des Behandlungseffekts sowie nach vier Monaten zu einer ersten Auffrischungsbehandlung mit nativer Hyaluronsäure wieder einbestellt. Abb. 2 zeigt die behandelten Regionen, Abb. 3 die Patientin nach der Therapie. Ein derart deutlicher Effekt wäre sonst bei dieser Patientin nur durch ein Facelift erreichbar gewesen.
Quelle: ÄsthetikaForum, Februar 2012